Im Rahmen der Paderborner Wissenschaftstage 2016 gewähren Mitarbeiter der Institute in spannenden Vorträgen Einblicke in ihre Forschung und präsentieren sie anschaulich und zugänglich.
Um 17:30 Uhr beginnt Thim Frederik Strothmann vom Institut für Informatik mit seinem Vortrag "Selbst-Organisierende Programmierbare Materie". Programmierbarer Materie ist ein Überbegriff für Materialien die auf programmierbare Art und Weise grundlegende Eigenschaften wie Form, Dichte und Farbe verändern können. Eine praktische Umsetzung dieses Science-Fiction-Konzepts liegt in ferner Zukunft. Trotzdem kann in der Theorie die Anwendungsmöglichkeiten dieser Vision erforscht und ihre Mächtigkeit bzw. ihre Grenzen ermittelt werden.
Ebenfalls aus der Informatik und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachgruppe Softwaretechnik ist Marie Christin Platenius. Ihr Vortrag "Finde die perfekte App! Softwaretechnik macht's möglich" befasst sich mit der Softwaretechnik als Entwurf, Entwicklung und Wartung von Software. Ein Beispielbereich aus der Softwaretechnik ist die Suche von Software auf Märkten, z.B. in App-Stores. In ihrem Vortrag zeigt sie beispielhaft, wie dies mit Mitteln aus der aktuellen Softwaretechnik-Forschung, sogenannten Matching-Verfahren, umgesetzt wird.
Dass die Mathematik eine große Bedeutung für viele andere naturwissenschaftliche Forschungsgebiete hat, zeigt Sebastian Peitz vom Institut für Mathematik um 18:50 Uhr in seinem Vortrag "Energieeffizientes autonomes Fahren mit Hilfe mathematischer Optimierungsverfahren". Das Interesse an elektrisch angetriebenen sowie autonom fahrenden Fahrzeugen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Elektrofahrzeuge haben jedoch in der Regel eine reduzierte Reichweite gegenüber Fahrzeugen, die mit fossilen Kraftstoffen betriebenen werden. Mit Hilfe mathematischer Optimierungsverfahren lässt sich ein "intelligenter Tempomat" entwickeln, der energiesparendes Fahren ermöglicht. Im Vortrag wird eine Methode zur autonomen Steuerung eines Elektroahrzeuges vorgestellt, die es dem Fahrer erlaubt, einen optimalen Kompromiss zwischen Energieeffizienz und Geschwindigkeit zu wählen.
Auch die Biologie kommt nicht ohne die Mathematik aus und braucht sie beispielsweise für die Berechnung der potentiellen Beeinflussung von Zellpopulationen. Tobias Black (Mathematik) spricht über dieses Thema in seinem Vortrag "Beschränkte Lösungen eines Chemotaxis-Systems mit externer Signalproduktion".
Chemotaxis beschreibt das biologische Phänomen der orientierten Bewegung von Zellen unter Beeinflussung der Fortbewegungsrichtung durch Konzentrationsunterschiede von chemischen Stoffen in ihrer Umgebung. Dieses Phänomen spielt unter anderem bei der Ausweitung von krebsbefallenem Gewebe eine Rolle. Aus mathematischer Sicht handelt es sich dabei um ein System von partiellen Differentialgleichungen dessen Erforschung in Bezug auf qualitative Lösungseigenschaften Einblicke in das dynamische Verhalten der Zellen liefert. Tobias Black und seine Kollegen beschäftigen sich mit der Frage, in welchem Ausmaß mit dem externen Signal die Zellpopulation beeinflusst werden kann.
"Last but not least" hält André Hildebrandt vom Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik um 19:30 Uhr den Vortrag "Liebling, ich hab die Antenne geschrumpft! Nanoantennen in moderner Technik".
Antennen kommen in fast jeder Technik vor - von WLAN bis zu modernen Smartphones. In den letzten Jahren versucht man jedoch ähnliche Antennen massiv zu schrumpfen. Das bringt so einige Schwierigkeiten mit sich, aber auch viele neue Anwendungen.
Alle weiteren Informationen zu den Forschungsvorträgen und zum Programm der Paderborner Wissenschaftstage 2016 finden Sie unter <link http: www.eim.uni-paderborn.de wissenschaftstage>www.eim.uni-paderborn.de/wissenschaftstage/ .