Gleich dreimal wurden vielversprechende und erfolgreiche Forschungsprojekte am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Paderborn ausgezeichnet.
Auf dem Neujahrsempfang der Universität Paderborn am 14. Januar wurde Dr.-Ing. Fabian Bause aus dem Fachgebiet Elektrische Messtechnik (EMT) am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Paderborn mit dem Preis des Präsidiums für ausgezeichnete Dissertationen geehrt.
Für ein effizientes und optimales Design von Ultraschallsensoren werden heute typischer Weise Finite-Elemente-Simulationen eingesetzt. Um dabei realitätsnahe Simulationen zu gewährleisten, ist allerdings die Kenntnis möglichst exakter Materialparameter essentiell wichtig, was insbesondere bei Kunststoffen schwierig ist. Herrn Dr. Bause gelang es mit seiner Dissertation „Ultraschall-Messverfahren zur zerstörungsfreien Charakterisierung viskoelastischer Materialparameter von polymeren Werkstoffen“, hierfür eine Messmethode zu entwickeln und schließlich auch vollständig experimentell umzusetzen. Diese Messmethode konnte bisher auch über ihren ursprünglichen Anwendungsbereich hinaus erfolgreich eingesetzt werden, um materialeigenschaftsändernde Prozesse im Polymer zu erfassen (z.B. Alterung), was für die weitere Entwicklung von Funktionsmaterialien und Bauteilen im Leichtbau sehr vielversprechend sein kann. Fragen nach der zerstörungsfreien Prüfung der Belastbarkeit und Zuverlässigkeit solcher Bauteile oder nach ihrer Restnutzungsdauer können so vielleicht bald besser beantwortet werden.
Tanuj Hasija, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Signal- und Systemtheorie (SST), erhielt im Rahmen des Neujahrsempfangs der Universität Paderborn den Preis für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich Ingenieur- und Naturwissenschaften. In seiner Masterarbeit „Fusion of brain imaging data from different modalities“ entwickelte er Verfahren, die die Informationen verschiedener medizinischer Bildgebungsverfahren zusammenzuführen. In der Medizin werden verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, um die Gehirnaktivität zu untersuchen und sowohl räumlich als auch zeitlich darzustellen. In der Medizin werden diese Verfahren als Modalitäten, jede mit individuellen Vor- und Nachteilen in der Darstellung, bezeichnet. Um die jeweiligen Vorteile der einzelnen Modalitäten optimal nutzen zu können, liegt es nahe, sie zu fusionieren, um präzisere Gesamtdarstellungen und Ergebnisse zu erhalten. Tanuj Hasija hat Verfahren entwickelt, die genau dies ermöglichen, indem sie mehrere Datensätze gleichzeitig betrachten können und dabei weniger Messwerte benötigen. Die „kreative und gut funktionierende Lösung des Problems konnte sich in umfangreichen Simulationen und unter Verwendung von echten biomedizinischen Daten“ bewähren, so Prof. Dr. Peter Schreier, Betreuer des Masterabsolventen und Doktoranden, in seiner Laudatio.
Last but not least erhielt Andre Timofeev anlässlich des Tags der Lehre am 18. Januar den Innovationspreis für Studierende, die das Lehren und Lernen sowie den Uni-Alltag an der Uni Paderborn innovativ mitgestalten. Der Student des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik wurde mit dem Preis von der Universität Paderborn für seinen "E-Laborsimulator" gewürdigt. Der E-Laborsimulator soll Elektrotechnikstudierenden bei der Vorbereitung ihrer Laborpraktika unterstützen, indem sie sich ohne die Anschaffung von teuren Geräten interaktiv mit Laborequipment vertraut machen, ausprobieren und eine simulierte Aufgabenstellung lösen können. Dazu können die Studierenden selbständig ein Grundlagenpraktikum durchführen, bei dem sowohl Informationen über die Messgeräte als auch der Umgang mit dem Messequipment vermittelt werden soll. Benötigt wird lediglich ein Smartphone und ein Google-Cardboard, welches bei der Low-Budget Variante gedruckt und ausgeschnitten werden kann. Die Studierenden erhalten somit die Möglichkeit, sich ohne finanzielle Hürden sowie zeit- und ortsunabhängig Grundlagenwissen für die Laborpraktika anzueignen. Andre Timofeev wird, unter der Betreuung von Prof. Dr. Katrin Temmen (Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik), den E-Laborsimulator im Rahmen seiner Studien- und Masterarbeit am Fachgebiet Technikdidaktik entwickeln.