News

ITG-Facht­a­gung Sprac­h­kom­munika­tion an der Uni­versität Pader­born

Die ITG-Fachtagung Sprachkommunikation ist die größte wissenschaftliche Tagung zu Themen rund um die maschinelle Sprachverarbeitung im deutschsprachigen Raum. Sie findet im zweijährigen Rhythmus statt, und in diesem Jahr waren Prof. Häb-Umbach und sein Fachgebiet Nachrichtentechnik die Gastgeber. Rund 150 Teilnehmer kamen nach Paderborn, um die neuesten Forschungs­ergebnisse zur Sprachsignal­verbesserung, Sprachcodierung, automatischen Sprach­er­kennung und Dialog­systemen zu präsentieren und zu diskutieren. Zusätzlich zu den bekannten Anwendungen der Sprachtechnologie für Kommunikations- und Assistenzsysteme wurden auch neuartige Anwendungen im Bereich der medizinischen Diagnostik diskutiert.

Neben regulären Sitzungen mit Vorträgen und Posterpräsentationen gab es auch verschiedene Demonstrationen, etwa zur Simulation von sich bewegenden Schallquellen oder zur Signalentstörung mit Hilfe von akustischen Strahlformungs­algorithmen. Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung waren die drei „Keynotes“ von weltweit führenden Forschern auf ihrem Gebiet: Prof. Bhiksha Raj referierte über neuronale Netze zur Entstörung oder Trennung von Audiosignalgemischen. Dabei fand seine anschauliche Beschreibung, wie neuronale Netze funktionieren, sehr positive Resonanz im Publikum. Dr. Richard Hendriks präsentierte instrumentelle Messverfahren zur Bewertung von Sprachverständlichkeit, die er aus grundlegenden Prinzipien der Informationstheorie herleitete. Schließlich berichtete Prof. Hynek Hermansky über seine Forschungen zur robusten automatischen Spracherkennung, bei der er die bemerkenswerte Eigenschaft der menschlichen Wahrnehmung, dass ein Sprachsignal verständlich bleibt, selbst wenn wesentliche Anteile des Sprach­spektrums fehlen, maschinell nachbilden will.

Abgerunded wurde die Tagung durch einen Besuch des Heinz-Nixdorf Computer­museums, eine Stadtführung und eine festliche Abendveranstaltung auf Gut Ringelsbruch.

Foto (Universität Paderborn, Johannes Pauly)