Das Fachgebiet LEA konnte in Kooperation mit dem Lehrstuhl Konstruktions- und Antriebstechnik (KAt - Prof. Zimmer) der Fakultät Maschinenbau ein 3-Jahresprojekt zu örtlich konzentrierten Mehrmotorantriebssystemen einwerben. Dieses wurde von der DFG bewilligt, wobei an beiden Lehrstühlen jeweils ein wissenschaftlicher Mitarbeiter plus studentische Hilfskräfte vollfinanziert werden. Hauptaugenmerk des Projekts sind leistungsintensive Verarbeitungsprozesse, wie z.B. Kautschukmischmaschinen oder Betonmahlwerke, bei denen zeitvariable Lastprofile auftreten. Werden Einzelantriebe für diese Prozesse eingesetzt, sind diese auf die Spitzenleistung auszulegen. Dies führt allerdings in vielen Anwendungsfällen zu einem ineffizienten Betrieb, da der Prozess über lange Zeitintervalle keine Spitzenleistung abruft. Auch geht der Austausch von Einzelantrieben in der MW-Klasse im Schadensfall mit langen Wartezeiten einher, da es sich hierbei i.d.R. um Sonderanfertigungen handelt. Mehrmotorantriebe, welche über ein Sammelgetriebe örtlich gekoppelt werden, ermöglichen im Betrieb zahlreiche Freiheitsgrade und sind fehlertoleranter. Auch können hier mehrere Standardmotoren gekoppelt werden, was ggf. die Systemkosten reduziert, in jedem Falle den Austausch im Schadensfall aber enorm beschleunigt. Aus ingenieurswissenschaftlicher Sicht gibt es für die Systemklasse noch keine ausreichende Modellbildung, Regelungssynthese und Auslegungssystematik. Hier werden das Kat und LEA in den kommenden 3 Jahren entsprechendes Rüstzeug entwickeln, um Praktikern die Handhabung und Auslegung von Mehrmotorantrieben in Zukunft zu erleichtern.